Schwäbische Softwareschmiede ist 25

Jubiläum Der etwas andere Festabend zum 25. Geburtstag der Gmünder Delta Logic Automatisierungstechnik
GmbH. Wertschätzung, Bescheidenheit und Innovationskraft sind die Schlüssel zum Erfolg. Von Winfried Hofele

Schwäbisch Gmünd. Mutig, zielbewusst, den Kopf, mit dem er bisweilen durch Wände stößt, voller Ideen ist Rainer Hönle schon als Kind: Mit einem 20 000 Mark teuren Computer, den seine Eltern sponserten, begann er leidenschaftlich mit der Entwicklung von Software. Die Frage, wie es sich mit einer Siemens-Steuerung am besten kommunizieren lässt, trieb ihn um. 1993 gründete er das heute im zapp-Wirtschaftszentrum angesiedelte  Unternehmen Delta Logic, inzwischen ein erfolgreicher Automatisierungsspezialist mit 15 Mitarbeitern. Zahlreiche Neu- und Weiterentwicklungen, die mit vielen hochkarätigen Awards ausgezeichnet wurden, haben den Ruf von Delta Logic als innovatives Software-Unternehmen festigt. Wer trotz aller Erfolge ein typisches Familienunternehmen geblieben ist – der darf seinen 25. Geburtstag auch anders feiern.

Und so gab es beim Festabendzum 25-jährigen Jubiläum der schwäbischen Softwareschmiede am Montag im Leutze-Saal des Congress-Centrums  Stadtgarten auch nicht die üblichen Ansprachen der Promis, sondern unterhaltsame und informative Kurzinterviews von Moderator Jo Frühwirth mit  Wegbegleitern von Petra und Rainer Hönle. 

Er sei ihr „wie ein Wikinger“ vorgekommen, selbstbewusst, kämpferisch“, beschrieb Anita Jade ihren ersten Eindruck von Rainer Hönle. Seit 25   Jahren ist sie die Steuerberaterin von Delta Logic. „Na ja“ habe sie gedacht, als er ihr sagte, dass Siemens der große Wettbewerber des Startups sei: „Wer so denkt und mit drei kleinen Kindern ein Unternehmen gründet, dessen Mut muss am Ende belohnt werden“,  befand Anita Jade. „Rainer ist wie ich ein Dickkopf“, urteilte Peter Hönle und fügte an: „Aber mit Geduld kann auch aus einem jüngeren Bruder etwas werden“. Peter Hönle wurde Polizeibeamter. Aus Sicht der Politik sang Norbert Barthle das „Hohe Lied“  auf Delta Logic. „Ein Aushängeschild, ein Hidden Champion,
dessen Wissen den Wohlstand unserer Region begründet“. Der CDU-Staatssekretär hob heraus: „Unsere Mittelständler sind in der Wirtschaftskrise 2008/09 zu ihren Beschäftigten gestanden und konnten deshalb kraftvoll durchstarten“. Als „Trainer und Berater“ von Petra und Roland Hönle ließ Roger Rankel sich von Jo Frühwirt schon bezeichnen, aber den Vergleich mit Jogi Löw lehnte der Bestsellerautor („Das Geheimnis der  Umsatzverdoppler“) ab: „Delta Logic hat ja seit Beginn unserer Zusammenarbeit vor sechs Jahren nie das Niveau verloren.“ Im Gegenteil: „Jetzt sind die Prozesse gereift, jetzt könnte Delta Logic eine Schippe darauflegen“.

Unaufgeregt und locker schilderte Rainer Hönle seinen Werdegang, der beruflich hinter Stacheldraht in einem Büro im früheren Pershingraketen-Depot in Mutlangen begann. Dass seine Zwillingssöhne und seine Tochter während der Studienzeit auf die Welt kamen, „war zwar ab und zu stressig, aber für ihn und seine Frau kein Problem“, sagte Rainer Hönle. Auch mit den Banken gebe es keinen Stress mehr. Und wie das sei, wenn die Frau in der Firma mitarbeite? „Gut“ war die kurze Antwort und Petra Hönle bestätigte: „Er ist der Entwickler, ich unterstütze ihn, wo ich kann, und habe mich deshalb zur Betriebswirtin weitergebildet, ich mache nichts Halbes“.

„Die Hönles sind bescheiden und wertschätzen ihre Mitarbeiter stets offen und ehrlich“, lobte Mitarbeiter Martin Strobel den „Familienbetrieb im  besten Sinne.“ Das taten auch alle 15 Beschäftigten, die dem Firmengründer eine große Torte übergaben. Oberbürgermeister Richard Arnold   gratulierte mit einem Blumenstrauß und einem Silber-Einhorn: „Vielen Dank für Ihre Standorttreue und Ihr großes soziales Engagement für die Herzenswege in unserer Stadt.“

Erschienen in der Gmünder Tagespost am 24.07.2018. Foto: Winfried Hofele (Gmünder Tagespost)

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